Über Nicole
Am Donnerstag, den 27.10.1966, erblickte ich mit einer Woche Verspätung das Licht der Welt. – Ingo würde sagen: „Die Nicole ist mal eben über Kopenhagen geflogen, um in Hof auf die Welt zu kommen“ 😀
Während ich das erste mal nach Luft schnappte, spielte der Rest meiner Familie, der nicht direkt etwas mit meiner Geburt zu tu hatte, in dieser Zeit Karten … ein sehr beliebtes Spiel der Gruber’s, das ich dann später in sämtlichen Varianten kennen lernte 🙂
Auf einen Namen konnten sich die Herrschaften damals nicht gleich einigen … schließlich sollte ich ja Michael heißen und das passte jetzt nach meiner Geburt als Mädel ja nicht mehr so wirklich … als Mädchen: Diana? Oder doch Nicole? – tja – lassen wir das mal offen 🙂 – ich war halt ein „Gruber-Mädchen“ ….
Gleich bei meiner Geburt schlug ich meiner Familie also ein Schnippchen … ich sollte ja als Bub auf die Welt kommen … aber dieses Mal entschied ich mich für die weibliche Seite des Lebens.
Ich wuchs in der Firma meines Vaters auf, die direkt neben meinem Elternhaus ihren Sitz hatte und heute noch hat. Ich hatte ein super Zuhause und das wollte ich natürlich anderen irgendwie weitergeben. So ging ich z.B. als Kleinkind immer mit einer Schachtel Bonbons durch die Firma und half meinem Vater damit, seine Mitarbeiter zu motivieren. Was sie weniger motivierte, war mein tägliches Klavier-Üben. Ding-ding-ding-PONG .. falsch .. und nochmal … nach einiger Zeit kam das Klavier in den (ausgebauten und bewohnbaren!!) Keller …. Und dort durfte ich dann üben bis es endlich nicht mehr „PONG“ machte ….
Recht früh lernte ich auch meine Hobbies kennen, die meine Mutter für mich als zukünftige „Filmdiva“, als die sie mich gerne gesehen hätte, parat hatte .. Ballett, Stepptanz, Tennis, Klavier und am liebsten noch Fechten .. letzteres hat mein Vater aufgrund meines Talentes zur Schusseligkeit untersagt … aber bei allem anderen musste ich ran .. u.a. gehörte auch Roll- und Eiskunstlauf dazu … so neben der Schule, die ich dann ab 1972 besuchte …
Am Reit- und Schießsport nahm ich freiwillig teil. Mein Vater, dem ich fleißig nacheiferte, war ein guter Schütze und wir hatten seit ich denken kann, Pferde. So zog es mich also sehnsüchtig auf die Pferdepiste. Schon bevor ich laufen konnte, saß ich stolz, aber auch NOCH etwas unsicher auf Dandy, eines unserer Pferde.
Meine „berufliche Hobbiekarriere“ ließ mich das Funkenmariechen der Narhalla Hof sein, auf der Bühne der Freiheitshalle Hof und des Theaters Hof als „Primaballerina“ stehen. Achsooo – Beim Eis- und Rollkunstlauf durfte ich auch bei keiner Aufführung fehlen. Als Mode- und Fotomodell seit Kindesbeinen an verdiente ich ebenfalls ersten Applaus.
Ach ja, die Schule … 1976 kam ich als jüngste Schülerin in mein heiß geliebtes Jean-Paul-Gymnasium. Bis auf die Lernerei und diese ständigen Prüfungen war das eine wunderschöne Zeit. Ich liebte diese Schule und ihre heimelige Atmosphäre. Diese familiäre Stimmung fand ich einfach wunderbar. Noch heute fahre ich gerne an dieser Schule vorbei und es wird mir warm ums Herz. Ich glaube, es ist mal an der Zeit, DANKE zu sagen.
Das Abi machte ich 1985.
Mit 18 wurde ich flügge und ging nach Rosenheim, um Innenarchitektur zu studieren. Mein damaliger Traumberuf. Doch das Schicksal wollte es anders. Mein damaliger Freund , mit dem ich insg. 7 Jahre zusammen war, (ent-)führte mich nach Karlsruhe. Diese Stadt sollte meine zweite Heimat werden. Ich liebe diese Stadt und alles, was ich dort in den 10 Jahren, in denen ich dann dort lebte, erlebt habe. Jede kleinste Erfahrung, die ich hier machen durfte, ist für mein späteres Leben Gold wert. Dort studierte ich Bauingenieur und machte den Reiki-Meister. Das Studium zum Bauingenieur brach ich während des Hauptdiploms kurz vor dem Diplom ab. Ja, es hat lange gedauert, aber ich musste mir selbst eingestehen, dass dieser Beruf nicht der richtige für mich ist, auch wenn ich noch so gerne die Firma meines Vaters als Nachfolger ihm zuliebe weitergeführt hätte. Mein Weg ging in eine ganz andere Richtung: in die Psychologie. Nach einem offenem Gespräch mit meinem Vater begann ich das Studium der Psychologie. Während dieser Zeit erkrankte mein Vater schwer und ich begleitete ihn bis zu seinem Tod am 30.12.1995. Im Jahr darauf brachte ich ihm mein Abschlusszeugnis ans Grab – ich hatte als Zweitbeste meines Semesters mit 1 bestanden. Ich denke, er wäre stolz darauf gewesen. Meine Semester-Abschluss-Arbeit habe ich meinem Vater gewidmet. Die Worte meines Professors damals: „Diese Arbeit wäre ein Zeitungsartikel wert“.
August 1996 habe ich meine psychologische Beratungspraxis in der Ludwigstraße 1 in Hof eröffnet. Doch irgendwann merkte ich, dass ich die Fälle mit nach Hause nehme und orientierte mich um. Ich ging in das Geschäft der Mitarbeitertrainings für Firmen und Institutionen, wie z.B. Autovermietungen, Autohäuser oder Krankenkassen. Zudem gab ich MPU-Kurse.
Und wie das Leben spielt, änderte sich 2002 wieder einiges in meinem Leben. Ich bekam ein Angebot, in der Messebranche zu arbeiten. Was sehr reizvoll war und das ich auch annahm. Als selbständige Messe-Organisatorin stand ich ca. 10 Jahre wieder in der Freiheitshalle Hof, nur diesmal hinter den Kulissen. Während der Messen natürlich mitten im Geschehen als Betreuerin der Kunden.
Messen brauchen Besucher und die kommen über Werbung. Mein damaliger Lebensgefährte, der Mitinhaber der Messegesellschaft war, hat eine Werbeagentur. Ihm über die Schulter geschaut, erlernte ich das Handwerk des Grafikdesigns. Kreatives Arbeiten war schon immer ein Traum von mir. Quasi „Innenarchitektur à la Web“ … Und in diesen Beruf bin ich hineingewachsen und habe mich dort nun seit über 10 Jahren angesiedelt. Ich habe mich gefunden.
Privat stehen bei mir die Tiere an allererster Stelle. Und das schon seit meiner Kindheit. Ich bin mit Hunden, Pferden, Vögeln und Fischen aufgewachsen .. sogar eine Ziege hatten wir …. mit Dokumentationen im Fernsehen (Grzimek war Pflichtprogramm bei meinem Vater und mir!!), mit Entenrettungsaktionen an der Saale im Winter, wenn die Enten im oder am Wasser mit ihren Füßchen festgefroren waren .. oder auch mit Entenfamilien im eigenen Garten … und mit einer Familie, die Tiere wertschätzt. Da konnte ja aus mir nix anderes werden, als eine aktive Tierschützerin.
Im Jahr 2005 gründete ich den regionalen Tierschutz-Verein „Tierhilfe Hochfranken e.V.“ (seht Euch das Video mit Ton an) und durfte mit diesem vielen Hunden das Leben retten. Dann kam die Geschichte von Lennox ins Netz. Ein Mischling aus Bulldog und Labrador – unschuldig über Monate hinweg eingekerkert und dann als angeblicher Listenhund getötet … http://www.lumpi4.de/lennox-mischling-bulldog-labrador-getoetet-14132451/ … Mir schauderte und ich wollte etwas unternehmen, dass so etwas nicht nochmal passiert ..
So kam ich zu dem dänischen Verein Fair Dog, der mir sehr am Herzen liegt und für den ich hier in Deutschland eine Führungsrolle übernehmen durfte. Seit Anfang 2013 bin ich aktives Mitglied bei Fair Dog und setze mich für die Rechte der SOKAs ( =“sogenannte Kampfhunde“) / Listenhunde und deren Halter ein. Von der Werbung über Presseberichte bis hin zur Infostandbetreuung gehe ich für diese Hunde auf „Tour“ – quer durch Deutschland und zurück. Mittlerweile gibt es auch die bayerische Organisation „IG Bayern ohne Rasseliste„, für die ich auch tätig bin. Auf diesen Veranstaltungen habe ich neue Freunde kennen gelernt, die ich sehr in mein Herz geschlossen habe. Sei es von Fair Dog, vom Verein SOKA Run e.V., Hundsgemein, der Listenhunde Nothilfe, der IG Bayern ohne Rasseliste oder oder oder ..
Auf diesem Weg habe ich auch Peer kennen und als Freund schätzen gelernt. Und wie das Schicksal so spielt, war ich am nächsten „dran“, als es ihm nicht so gut ging … Ein SOKA-Freund lässt keinen anderen SOKA-Freund im Stich – und er ist ein netter Kerl …. also fuhr ich ihn besuchen. Und aus Freundschaft wurde Liebe. Und dem Heiratsantrag konnte ich nicht widerstehen. ZU lieb hab ich meinen Peer gewonnen und möchte den Rest meines Lebens mit ihm teilen.
„Wir sind zwei Hälften eines Kreises;
möge die Harmonie des Kreises vollkommen sein.“
(Aus einer Hochzeitszeremonie der Druiden)
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